Einführung

CEDAW und die Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf

Die Lohn- und Sorge-Lücke, also der unterschiedliche Zeitaufwand für Familien- und Hausarbeit, wird auch als Gender Care Gap bezeichnet. Dieser wird als Hindernis für die Chancengleichheit von Frauen und Männern gesehen. Frauen verrichten täglich mehr unbezahlte Arbeit als Männer. Darunter fallen neben der Kinderbetreuung auch der Aufwand im Haushalt, die Pflege von Angehörigen und das Ausüben von Ehrenämtern.

Laut einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung spielt für Frauen die Familiensituation in Bezug auf Erwerbstätigkeit oder Arbeitszeiten eine gravierende Rolle, Männer hingegen werden davon in ihren Entscheidungen kaum beeinflusst.

„Der CEDAW-Ausschuss sieht einen direkten Zusammenhang zwischen der traditionellen Rolle der sorgenden Frau und dem Gender Pay Gap. Er empfiehlt, sich diesem Thema umfassend zu widmen, um eine reale Chancengleichheit von Frauen und Männern zu erreichen.“

Im Rahmen des Projekts „Gleichstellung sichtbar machen – CEDAW in Niedersachsen“ werden in den Modellregionen Schaumburg und Stade die Themen „Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf“ sowie „Existenzsicherung von Frauen“ intensiv bearbeitet.

Die Handreichung „Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf gestalten“ soll Gleichstellungsbeauftragten und Personalverantwortlichen im Sinne der UN-Frauenrechtskonvention als Basisinformation für die Beratung von Eltern, pflegenden Angehörigen und Beschäftigten dienen.